1862 – Jacob Meurin
1900 – Ludwig Meurin
1924 – Richard Meuser
1934 – Ferdinand Meuser
1975 – Udo Meuser-Schaede

Die Trasswerke Meurin sind ein Traditionsunternehmen der Bausteinindustrie/Baustoffindustrie, das sich mit Gründung im Jahre 1862 dem Naturbaustein „Tuff“ verschrieb. Tuff findet seit Jahrtausenden als Naturbaustoff in verfestigter Form, sowie getrocknet und zementfein gemahlen als sogenannter Trass bei der Herstellung von Bindemittel, Verwendung.

Schon die Römer wussten vor 2000 Jahren um die guten Eigenschaften des vulkanischen Steines. Auf dem heutigen Gelände der Firma Meurin bauten sie das Gestein, das seine Entstehung dem Ausbruch des Laacher See Vulkans zu verdanken hat, ab.

Die entdeckten römischen Stollen wurden erforscht, mit einer Hallenkonstruktion überdacht und bilden nun als „Römerbergwerk Meurin“ das archäologische und touristische Highlight im Vulkanpark.

Trasswerke Meurin – Chronik

1862

Die Trasswerke Meurin wurden im Jahr 1862 gegründet. Der Unternehmensgründer Jacob Meurin erkannte früh die Bedeutung von hochwertigen Baustoffen für die Bauindustrie und legte mit dem Bau einer, mittels einer Dampfmaschine angetriebenen, Trassmühle bei Kretz den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. Bis etwa 1880 waren dem jungen Unternehmen gute Konjunkturjahre beschieden. Nach und nach wurde jedoch immer mehr der Wettbewerb des Portlandzementes spürbar, der 1844 von dem Engländer Johnson erfunden worden war.

1900

Eine Wiederbelebung erfuhr der Baumarkt bei Großbauvorhaben von 1900 bis 1914 durch z. B. Marinebauten, Schleusen, Talsperren, Befestigungen und Brücken, wo der Trass ein spezifisches Anwendungsgebiet fand. 1910 baute die Firma Meurin eine eigene elektrische Zentrale und eine elektrisch betriebene Trassmühle, bestehend aus drei Backenbrechern und drei Kugelmühlen mit drei Windsichtern.

1924

Die Jahre 1924 bis 1930 brachten keine Absatzsteigerung und so wurde der Trassbetrieb an ein Zementwerk verpachtet.

1934

Erwerb der westdeutschen Baustoffindustrie GmbH in Plaidt 1935. Während des Krieges arbeiteten zunächst alle Betriebe, 1943 wurde der Betrieb auf behördliche Anordnung stillgelegt. Auch nach dem Krieg war die Ingangsetzung der Betriebe mit äußersten Schwierigkeiten verbunden. Erst die Währungsreform brachte eine Wiederbelebung der Bauwirtschaft. 1953 wurde der Trassbetrieb wieder aufgenommen und eine moderne Trassmühle mit Brechwerk und Trocknerei gebaut. 1957 kam eine weitere Mahlanlage für die Herstellung von Trasshochofenzement und Trasskalk, sowie für die Herstellung der in den Bimsbetrieben benötigten Trasszemente. Trasszemente, die einen hohen Trassanteil enthalten, können in der Herstellung bis zu 50% Klinker einsparen und somit den CO₂ Ausstoß stark vermindern. Trasshochofenzemente wurden insbesondere angewendet beim aggressiven Wasserbau wie bei Abwasserkanälen, da diese Betonprodukte quasi einer ewigen Härtung erliegen.

1975

1975 begann die erste große Wohnungsbaukriese, verbunden mit einem starken Absatzrückgang. Nur ein radikaler Personalabbau und eine strategische Zerlegung der Firma in einzelne Gesellschaften konnten den Trasswerken Meurin das Überleben sichern.

1980

Die 1980er Jahre waren von intensivem Fokus auf Forschung und Entwicklung geprägt. Die Firma implementierte umweltfreundliche Herstellungsverfahren und stellte alle Anlagen von Heizöl auf Erdgas um.

1990

Um 1990 stand die Entwicklung neuer, nachhaltiger Baustoffe im Vordergrund, so wurde eine dritte Ringanlage für die Fertigung von Stürzen, eine Lärmschutzhalle, eine Klinkerhalle und ein Füllersilo errichtet. Im Zementwerk wurde ein Homogenisierer in Betrieb genommen, eine Paketieranlage mit Folienwickelmaschine und eine Packhalle errichtet.

2000

Die Nachhaltigkeit hatte schon immer einen hohen Stellenwert bei den Trasswerken Meurin. In den Jahren um 2000 wurden insbesondere die Rekultivierung und die Menschen in der Region in den Fokus gerückt, die bis heute im Mittelpunkt der Firma Meurin steht. Die Rekultivierungen schaffen Lebensräume für bedrohte Tierarten und Freizeitangebote für die Bevölkerung in Form von Fischweihern zum Angeln und Vereinsheime in der Natur. Mehr als 70 nachgewiesene Bruterfolge des Uhus während des laufenden Abbaubetriebes in den letzten Jahren belegen die erfolgreiche Ausrichtung der Unternehmenspolitik. Das Engagement bei der Förderung für den Erhalt von Kulturgütern, sichtbar gemacht am Beispiel des Römerbergwerks Meurin und Klosters Maria Laach, ist auch ein Ausdruck der sozialen Verantwortung der Firma Meurin.

2022

Im Jahr 2022 wurde das Anlagenportfolio mit der Fertigstellung einer hochmodernen Zement-Mischanlage erweitert. Diese Anlage wurde entwickelt, um eine präzise Mischung von Zement mit verschiedenen Zuschlagstoffen zu ermöglichen. Dank modernster Technologien gewährleistet die Anlage nicht nur höchste Produktqualität, sondern auch eine außergewöhnliche Flexibilität in der Produktion. Mit einer beeindruckenden Kapazität von 15 Tonnen pro Stunde ist die Anlage in der Lage, schnell auf die spezifischen Anforderungen der Kunden zu reagieren. Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit, CO₂-arme Zemente in kürzester Zeit herzustellen, was sowohl die Produktpalette der Firma Meurin erweitert als auch deren Beitrag zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft unterstreicht. Die Zement-Mischanlage eröffnet nicht nur neue Märkte, sondern optimiert auch die Verfügbarkeit und Effizienz der Produkte – ein entscheidender Schritt in Richtung einer innovativen und umweltbewussten Zukunft.

2024

2024 wurde mit der Steinverfüllanlage eine richtungsweisende Produktionsanlage in Betrieb genommen, die neue Maßstäbe in der Bautechnik setzt. Die Anlage ermöglicht die Herstellung von Leichtbeton-Mauersteinen, die mit einem speziell entwickelten Mineralschaum verfüllt werden. Diese Kombination aus Bims-Leichtbeton und Mineralschaum stellt eine bahnbrechende Innovation dar und vereint herausragende Materialeigenschaften in einem Produkt. Das auf der Anlage gefertigte Mauerwerk erreicht Bestwerte in den Bereichen Wärmedämmung, Brandschutz und Schallschutz. Gleichzeitig entspricht es höchsten Anforderungen an Nachhaltigkeit: Sowohl der Stein als auch der Mineralschaum sind vollständig recyclefähig und tragen somit aktiv zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen bei. Die hochmoderne Steinverfüllanlage zeichnet sich durch präzise Verarbeitungstechnologie aus und gewährleistet eine konstante Produktqualität.

Mit dieser Investition wurden nicht nur die Produktionskapazitäten erweitert, sondern auch ein Produkt entwickelt, das den wachsenden Anforderungen an energieeffizientes und nachhaltiges Bauen gerecht wird. Diese Entwicklung unterstreicht das Engagement, Innovationen voranzutreiben und zukunftsorientierte Lösungen für die Bauwirtschaft zu bieten. Heute, im Jahr 2024, blickt die Trasswerke Meurin auf eine 162-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation ist das Unternehmen gut positioniert, um den Anforderungen der modernen Bauindustrie zu begegnen und weiterhin als führender Anbieter von Baustoffen zu agieren.

Die Trasswerke Meurin haben sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neu erfunden und bleiben ein unverzichtbarer Akteur in der Branche, während sie sich gleichzeitig auf die Zukunft vorbereiten. Doch eins wird immer bleiben: Die Grundlage für all diese Baustoffe sind die Naturprodukte Bims, Trass und Lava. Natürlich Bauen seit 1862.